Gründen, aber bitte gscheit!

Marie Meyer-Marktl ist Business und Karriere Coach und beantwortet in diesem Interview die wichtigsten Fragen zur Gründung eines Unternehmens. Sie war in einem internationalen Konzern als CFO einer Region tätig und hat in Wien, Berlin und Hamburg gearbeitet. Das 6stellige Einkommen und ihre Aufgaben machten sie jedoch nicht glücklich. Nun ist Frau Meyer-Marktl die Expertin für mehr Erfüllung & Erfolg im Arbeitsleben. Sie unterstützt mit Business und Karriere Coachings, Workshops und Trainings ihre Kund*innen dabei Montagmorgen mit einem Strahlen aufzuwachen, wenn sie an die Arbeit denken.

1on1 Coaching mit Marie Mayer-Marktl, Bildrechte: Andrea Zehetner

 

Frau Meyer-Marktl, zuerst einmal möchte ich wissen: was ist die Motivation zu gründen?

Hier gibt es nicht nur eine konkrete Motivation, sondern viele Wünsche und Beweggründe. Gründer*innen wünschen sich häufig  eine höhere Flexibilität der Arbeitszeit, die Freiheit ihre eigenen Entscheidungen treffen zu können und (mehr) Freude an der Arbeit zu haben. Der wichtigste Grund ist meiner Erfahrung nach jedoch, dass Gründer*innen ihrer Leidenschaft nachgehen können. Das ist jedoch nicht alles:

Viele meiner Kund*innen haben eine Marktlücke entdeckt, also ein Kundenbedürfnis, welches bisher vom Markt nicht ausreichend erfüllt wurde. Oft ist es so, dass mein*e Kund*in selbst betroffen war von diesem Thema und sich „irgendwie“ weitergeholfen hat. Die Lösung dieses Kundenbedürfnisses soll nun professionell durch ein*e Expert*in angeboten werden. Gründer*innen sollten jedenfalls ihren Mehrwert am Markt erkennen und klar herausstreichen können. Dies kann auch im Zuge eines Coachings herausgearbeitet werden.

Was ist Ihrer Ansicht nach eine der größten Herausforderungen ganz zu Beginn der Gründung?

Beginnt man über die Gründung nachzudenken, beziehen viele früh auch die Familie und Freund*innen in ihre Überlegungen mit ein. Da brauchen Sie ein dickes Fell, denn viele werden neutral bis tendenziell negativ reagieren: Warum den sicheren Hafen verlassen und auf neue Wege gehen? Das schreckt wirklich viele Personen hab. Die Gründerkultur wie in den USA entwickelt sich in den letzten Jahren in Europa erst langsam. Echte Freund*innen werden treu bleiben und auf dem Weg unterstützen. Hin und da mal kritisch etwas zu hinterfragen, unterstützt den erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit. Gründer*innen sollten daher Feedback als Geschenk ansehen, sich und ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Mein Tipp: Holen Sie sich zwei oder drei enge Verbündete für Ihre Gründung an Ihre Seite. Personen, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und Sie unterstützen.

Gründer*innen sind oft knapp bei Kasse. Was sind Ihre Tipps fürs Geld?

Die Finanzen sind eine große Herausforderung: „rentiert sich meine Geschäftsidee überhaupt?“ Dies muss wohl überlegt werden. Mit einbezogen müssen nicht nur die aktuellen Ausgaben, sondern auch die zukünftigen Geschäftsausgaben werden. Eine Abschätzung der Einnahmen muss erstellt werden. Nur aus der Kombination von Einnahmen und Ausgaben kann berechnet werden, ob sich das Business rentiert. Hier sollten sich Gründer*innen auch klar darüber sein, welche Stellhebel welche Wirkung erzeugen z.B. was bringen drei Kund*innen mit dem kleinsten Angebotspaket. Die drei größten Positionen sowohl auf Ausgaben, als auch auf Einnahmen-Seite sollten festgestellt werden und auch wie man diese beeinflussen kann. So konkretisieren Gründer*innen auch die wichtige Information wie viele Kund*innen sie überhaupt brauchen, um erfolgreich zu sein.

Bei der Finanzplanung muss des weiteren eine so genannte „ramp up“ Phase berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass man ab dem Tag der Gründung selten so erfolgreich ist wie später in ein oder zwei Jahren. Es braucht Zeit sich ein Business aufzubauen und das soll auch in einem mehrjährigen Finanzplan widergespiegelt werden. Dieser wird in den Business Plan integriert und soll auch laufend aktualisiert werden.

Was ist bei einer Gründung zu beachten?

Bei einer Gründung in Österreich sind bestimmte rechtliche Vorschriften zu berücksichtigen. Gründer*innen sollten prüfen, ob ihr Tätigkeitsbereich einem Gewerbe unterliegt oder in die „Neue Selbstständigkeit“ fällt. Für diese Fragen gibt es eine eigene Gründer-Hotline der WKO. Wichtig ist, die rechtlichen Vorschriften vorab zu klären. Gründet ein*e Handwerker*in oder auch ein*e Unternehmensberater*in wie ich es bin, ist es notwendig eine gewisse Eignungsprüfung nachzuweisen. Wenn diese noch nicht vorhanden ist, ist das jedoch kein Grund  aufzugeben: Gründer*innen sollten sich die Frage stellen unter welchen Voraussetzung diese Eignung erteilt wird. So wissen sie schon frühzeitig, welche Schritte sie setzen müssen. Des weiteren erfahren sie auch, ob Sie überhaupt das gewünschte Business gründen können oder unter welchen Voraussetzung (z.B. Berufserfahrung, Ausbildung) sie die gewünschte Eignung erhalten können.

Welche Tipps geben Sie Gründer*innen mit auf ihrem Weg?

1.       Starten Sie immer mit dem Ende. Wo wollen Sie in 5 Jahren sein? Haben Sie eine klare Vision.

2.       Welche Ziele verfolgen Sie mit der Gründung? Gründer*innen sollten sich klar darüber sein, was für sie Erfolg bedeutet. Hierbei ist der Gewinn nur einer von mehreren Zielgrößen, häufig sind die Tätigkeiten, flexible Arbeitszeiten- und orte für die langfristige Zufriedenheit auch von großer Bedeutung.

3.       Erstellen Sie unbedingt einen Businessplan. Mit einem Businessplan haben Sie Klarheit über ihr Business. Sie wissen nicht nur, ob es sich rentiert, sondern auch unter welchen Bedingungen und was die großen Stellhebel für Umsatz und Kosten sind. Mit einem Businessplan haben Sie auch ein klares Ziel vor Augen und dadurch konzentrieren Sie sich auf die relevanten Maßnahmen. Das macht Ihren Start in die Selbstständigkeit erfolgreich.

Marie Meyer-Marktl bietet Workshops und Coachings für Ihre erfolgreiche Gründung an. Sie unterstützt auch bei der Erstellung von einem Businessplan inkl. Finanzplan. Ein kostenloses Impulsgespräch vereinbaren Sie am besten direkt unter www.fulfilment-at-work.at.

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